Seit Jahren machen immer wieder Studien die Runde, die darüber berichten, wie viele Mitarbeiter nur noch Dienst nach Vorschrift machen, bereits intern gekündigt haben oder wie es um die Mitarbeiterzufriedenheit bestellt. In Zeiten, in denen Bewertungsplattformen wie kununu und Aktionen wie „A great place to work“ (vermeintlich) absolute Transparenz darüber schaffen, wie glücklich Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber sind und gute Mitarbeiter aufgrund des „War for Talents“ ein kostbares Gut sind eine sicherlich nicht zu vernachlässigende Komponente in der Personalarbeit.
Jetzt ist ein neues Testverfahren in der Erprobung, welches die wichtigsten Kriterien der „organisationalen Bindung“, oder neudeutsch „Commitment“ messen sollen: Das Bochumer Commitment Inventar (BOCOIN). Neben der „Attraktivität der Tätigkeit“, dem „Betriebsklima“ und der „Arbeitgeberattraktivität“ ermittelt das Inventar auch Indizes zum Thema „Entgelt“ und zur „Personalentwicklung“.
Neben Mitarbeiterbefragungen oder Stimmungsbarometern ist dies sicherlich eine weitere interessante Informationsquelle für Personaler und Top-Manager. Allerdings sollten die zahlengläubigen Manager nicht aus dem Blick verlieren, dass die Sau vom Wiegen nicht fetter wird. Allzuhäufig habe ich erlebt, dass gut gemeinte Ansätze zur Erfassung und Verbesserung der Mitarbeiterbindung ohne Wirkung geblieben sind, in blindem Aktionismus endeten („Nicht noch ein Teamworkshop“!) oder sogar negative Auswirkungen hatte („Lieber sozial erwünscht antworten, als noch eine Feedbackrunde!“)
Entscheidend ist von daher was aus den Rückmeldungen der Mitarbeiter gemacht wird. Egal ob diese via Fragebogen oder persönlich erhoben werden.