Die Fachlaufbahn im Unternehmen…

Irgendwann steht ein jeder in seiner Karriere vor der Frage, ob man eine Führungsposition anstreben oder doch einen eher fachlichen Weg gehen will. Während das Erste vorwiegend auf die eigene Motivation, Macht und Einfluss auszuüben abzielt, bedient Letzteres eher den Willen, Dinge und Prozesse zu entwickeln und zu gestalten. Mit beiden Wegen gehen eine Menge Vorurteile einher. Auf der einen Seite die Führungskraft, die nichts versteht, aber alles entscheidet (je höher in der Hierarchie, desto gravierender das Problem). Auf der anderen Seite der Nerd, der weiß, wie es geht, es den anderen aber nicht erklären kann (und im schlimmsten Fall am Kundenbedarf vorbeiarbeitet). Das folgende Video zeigt anschaulich, was passiert, wenn dann Führungskraft, Experte und Kunde aufeinandertreffen. Auch wenn es sehr offensichtlich wirkt: so recht weiß man nicht , wer einem mehr leid tut (Verzweiflung vs. Dummheit). Eine regelmäßiger Wechsel zwischen Führungs-, Fach-, und Projektlaufbahn oder gar die Abkehr von rigiden Entwicklungswegen wäre hier zumindest mal überlegenswert…

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Generation Y ohne Führungspotenzial?

Nach einer aktuellen Vergleichsstudie von Prof. Wottawa und Kollegen der Ruhr-Universität Bochum hat bei den heutigen Studienabsolventen das Lebensziel „Macht“ deutlich an Wert verloren während tendenziell Faktoren wie Familie, Image und Hobbies an Bedeutung gewinnen. Bei Männern scheinen auch ethische Werte und Image weniger wichtig zu sein, während bei Frauen diese Punkte eher an Bedeutung gewinnen.

Neben der Komponente „Macht“ scheint auch die Stressresistenz und das Selbstmanagement bei dieser Zielgruppe zu sinken. Dies ist für mich um so verwunderlicher, da dieses Klientel doch schon vom Kindergarten an mit vollen Terminkalendern und der individuellen Freiheit der Wahl konfrontiert ist („In welchen Kindergarten-Workshop gehe ich heute?“). Letztlich kommen die Autoren über eine Clusternanalyse zu dem Ergebnis, dass der Anteil der „potentiellen Führungskräfte“ an den Hochschulabsolventen über die letzten sieben Jahre abgenommen hat (der Frauenanteil aber übrigens tendenziell steigt). Mit Blick auf mögliche Quotendiskussionen sind dies sicherlich spannende Ergebnisse, unklar bleibt für mich vor dem Hintergrund der sich permanent veränderten Rahmenbedingungen (Stichwort: Globalisierung, Social Media & Co.) allerdings die Frage, welche Fähigkeiten und Eigenschaften zukünftig von Führungskräften gefordert sind. Vielleicht ist dies ja gerade mit einem geringeren „Machtanspruch“ verbunden…(da stellt sich die Frage nach „Henne und Ei“…)

Wer interessiert ist: Hier geht es zum Abstract der Studie.

Päpstlicher Burnout

Ok. Ich habe lange überlegt, was der Aufhänger für mein nächstes Thema ist. Der Papst in Deutschland oder der Burnout von Ralf Rangnick? Anstatt das Thema „Führungskräfte, die den Kontakt zur Basis verloren habe“ (Papst) zu wählen, habe ich mich dann doch für die nähere Betrachtung der Burnout-Konsequenzen entschieden. Zunächst einmal muss ich (auch als Dortmunder) Herrn Rangnick meinen vollen Respekt zollen, mit einer solchen Aussage in dieser Branche an die Öffentlichkeit zu gehen. Bestraft diese männerdominierte Branche doch gnadenlos jedwede Form von Schwäche. Homosexualität gilt als verpönt und erst der Suizid eines depressiven Spielers lässt kurzfristig aufhorchen. Ein solcher Schritt ist um so bemerkenswerter, als dass er zumeist Zeichen einer dauerhaften Überforderung und Hilflosigkeit ist bzw. darauf hinweist, dass sich die zu bewältigenden Anforderungen und die zur Verfügung stehenden persönlichen Ressourcen nicht in Balance befinden. Ein übermäßiger Ehrgeiz verschärft dabei noch die Situation.
Bei der vermeintlichen Wirksamkeit eines Trainers (einer Führungskraft) auf seine Spieler (Mitarbeiter) verwundert es eigentlich, dass nicht schon viel mehr Trainer mit dieser Begründung das Handtuch geschmissen haben.
Im Unternehmen gibt es mannigfaltige Auslöser, die ein Burnout befördern können: Eine hohe Arbeitsbelastung, Monotonie, unklare Ziele, fehlende Unterstützung, fehlende Einflussmöglichkeiten oder einfach nur Stress um nur einige zu nennen. Da viele Faktoren (z.B. das Arbeitsaufkommen) nur bedingt beeinflusst werden können, stellt sich die Frage, was eine Führungskraft, ein Personaler oder ein Unternehmen also tun kann, um einem solchen „Ergebnis“ vorzubeugen? Zunächst sind da sicherlich Entspannungs- und Erholungsmaßnahmen wie Sport oder Hobbies zu nennen, die aber zumeist nur eine kurzzeitige oder oberflächliche Erholung bewirken. Wirksamer sind hingegen Maßnahmen, die an den persönlichen Kontrollüberzeugungen und der Selbststeuerung der Mitarbeiter ansetzen. Im Rahmen von Coaching, Mentoring oder Training sollten dazu die eigenen Stärken und Kompetenzen reflektiert werden, die an den Mitarbeiter gerichteten Anforderungen geschärft sowie die (selbst oder fremd) gesetzten Ziele auf ihre Klarheit hin überprüft werden (Ziele sollten SMART sein!!). Darüber hinaus sollte im Rahmen einer solchen Maßnahme überprüft werden, mit welcher Effizienz Aufgaben bewältigt werden. Häufig sind es auch einfach die falschen Methoden und Techniken, die viel Energie im täglichen Job fressen. Und last but not least sollten auch „strukturelle“ Aspekte wie Team- und Führungsstrukturen überprüft werden, da sie im positiven Fall den Stress und die Belastung kompensieren können.

Und letztendlich soll ja auch ein starker Glaube einen entsprechenden Einfluss auf die Selbstwirksamkeit und das Selbstmanagement haben. Wer weiß, vielleicht hilft da ja ein Papstbesuch.