Generation Y ohne Führungspotenzial?

Nach einer aktuellen Vergleichsstudie von Prof. Wottawa und Kollegen der Ruhr-Universität Bochum hat bei den heutigen Studienabsolventen das Lebensziel „Macht“ deutlich an Wert verloren während tendenziell Faktoren wie Familie, Image und Hobbies an Bedeutung gewinnen. Bei Männern scheinen auch ethische Werte und Image weniger wichtig zu sein, während bei Frauen diese Punkte eher an Bedeutung gewinnen.

Neben der Komponente „Macht“ scheint auch die Stressresistenz und das Selbstmanagement bei dieser Zielgruppe zu sinken. Dies ist für mich um so verwunderlicher, da dieses Klientel doch schon vom Kindergarten an mit vollen Terminkalendern und der individuellen Freiheit der Wahl konfrontiert ist („In welchen Kindergarten-Workshop gehe ich heute?“). Letztlich kommen die Autoren über eine Clusternanalyse zu dem Ergebnis, dass der Anteil der „potentiellen Führungskräfte“ an den Hochschulabsolventen über die letzten sieben Jahre abgenommen hat (der Frauenanteil aber übrigens tendenziell steigt). Mit Blick auf mögliche Quotendiskussionen sind dies sicherlich spannende Ergebnisse, unklar bleibt für mich vor dem Hintergrund der sich permanent veränderten Rahmenbedingungen (Stichwort: Globalisierung, Social Media & Co.) allerdings die Frage, welche Fähigkeiten und Eigenschaften zukünftig von Führungskräften gefordert sind. Vielleicht ist dies ja gerade mit einem geringeren „Machtanspruch“ verbunden…(da stellt sich die Frage nach „Henne und Ei“…)

Wer interessiert ist: Hier geht es zum Abstract der Studie.

Bewerbungsgespräche der Generation Y: Content is King

Schon seit längerer Zeit wird im Personalbereich ja darüber sinniert, das mit der sogenannten „Generation Y“ im Unternehmen alles anders wird: Personalrecruiting über Facebook, es wird im Unternehmen gebloggt, was das Zeug hält,  Projekte laufen mit Hilfe von „Crowd Sourcing“ virtuell und tausende Mitarbeiter und Kunden  sind beteiligt oder Kommunikation läuft nur noch via (internem) Facebook und ohne E-Mail. Das sich mit den sozialen Medien wie mit jeder massentauglichen technologischen Entwicklung auch im Unternehmen etwas verändern wird erscheint mir plausibel. Ob aber eine neue „Generation“ vor der Unternehmenstür steht, wage ich zu bezweifeln.

Ein schönes selbstironisches aber doch irgendwie treffendes Beispiel dieser Generation und der damit verbundenen Konsequenzen  stellt uns die Axel Springer AG im Rahmen ihrer Media Entrepreneurs-Initiative zur Verfügung. Es macht den Verlag nicht wirklich attraktiver, ist aber trotzdem nett. Viel Spaß beim Bewerben.